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Bericht

Peter Robert Wanderfahrt vom 9.-28.7.05



Bericht von Jochen Haefke, Jugendwart SCF-H

Am 9.7. wurde die Peter Robert incl. Beiboot Beli mit einem Trailer nach Ribnitz gebracht. Die Mannschaft wurde in zwei VW-Bussen transportiert. Um 14:30 Uhr setzte der bestellte Kran das Boot ins Wasser. Nach dem Aufriggen und Beladen belegten wir einen Stand im Sportboothafen von Ribnitz. Am Abend wurde im Ort ein Musikfest besucht.

Am nächsten Tag um 11:45 rudern wir aus dem Hafen und setzen die Segel. Wir folgen dem Tonnenstrich. Unser Ziel ist Althagen. Nach einer halben Stunde kommt uns eine Jolle mit einem älteren Paar an Bord entgegen und kentert ca. 400m achteraus. Wir kehren um und ankern in Nähe der Jolle am Fahrwasserrand. Jannik und Nick rudern mit Beli zur Jolle und helfen beim Aufrichten und Lenzen. Die Insassen sind wohlauf.

Danach kreuzen wir auf den Saaler Bodden hinaus Richtung Althagen. Vor dem Hafen werden Groß und Besan geborgen, mit der Fock segeln wir in den Hafen und machen um 15:15 fest. Abends Lagerfeuer.

Am 11.7. legen wir um 14:15 ab und segeln mit der Fock aus dem Hafen. Draußen setzen wir den Besan und das Groß mit einem Reff. Unser Ziel ist der Hafen von Neuendorf, dort wollen wir einen Vereinskameraden besuchen. Vor dem Hafen von Neuendorf werden schon alle Segel geborgen, wegen des frischen Windes haben wir trotzdem noch eine Restfahrt von 5 kn, die wir im Hafen mit den Riemen abbremsen. Um 15:15 machen wir fest.

Am 12.7. legen wir um 15:00 ab, weil wir die 18:00-Uhr-Öffnung der Meiningen-Brücke wahrnehmen wollen. Wir müssen den Hafen leider unter Motor verlassen, da das enge Fahrwasser kreuzen nicht zulässt. Um 16:00 die Tonne 50 NE von Born erreicht. Wir ankern kurz und rüsten von Motor- auf Segelbetrieb um. Im Nadelstrom passieren wir einen Grundsitzer, wir können ihm nicht helfen, denn er hat die Maschine. Um 17:20 sitzen wir am Abzweig Prerostrom selber fest. Mit maximaler Krängung und vier Mann im Wasser kommen wir wieder frei. Um 17:45 machen wir vor der Meiningenbrücke fest und warten auf die Öffnung. Während dessen rüsten wir auf Motorbetrieb um. Wir wollen eigentlich in Zingst festmachen, doch Zingst ist uns zu voll und zu teuer, wir machen um 21:00 in Barth fest.

13.7.: Um 12:20 legen wir ab, endlich Wind aus westlichen Richtungen. Je nach Fahrwasserverlauf können wir zeitweise das Besanstagsegel setzen, max. Speed 8,2kn. Um 15:00 rudern wir in den Hafen von Barhöft.

14.7.: Ablegen um 12:45, aus dem Hafen gerudert und vor der Einfahrt die Segel gesetzt, Zeitweise ist das Besanstagsegel möglich, wir überholen einige Mitläufer, die mit Maschine unterwegs sind. Um 13:50 knicken wir in den Kubitzer Bodden ab. Um 14:45 ankern wir neben dem Tonnenpaar 59/60 und rüsten auf Motor um, da das Fahrwasser zum Kreuzen zu schmal wird. Um 17:00 machen wir im überfüllten Hafen von Vitte-Langeort fest. Das ist der teuerste Hafen der Reise.

15.7.: Wir machen um 10:30 los. Unser Ziel ist Lohme. Zuerst müssen wir uns noch mit dem Motor behelfen. Um 11:15 rüsten wir bei Tonne 5 auf Segelbetrieb um und folgen weiter dem Fahrwasser. Um 11:40 letzte Fahrwassertonnen passiert, endlich freies Wasser, wir setzen den Spi! Um 13:30 kommen wir aus der Abdeckung und Wind und Seegang nehmen zu, wir kreuzen entlang der Küste.16:10 Kap Arkona an Stb. querab. Im Westen entwickelt sich seit einiger Zeit eine schwarze Wand. Wir wollen nach Glowe abkürzen, doch das Gewitter ist schneller. Als der Wind plötzlich verschwindet bergen wir bis auf die kleine Fock alle Segel. Als uns die Böenwalze erreicht, kommt der Wind plötzlich in Sturmstärke aus West. Wir haben keine Landsicht mehr und laufen nur mit der Fock vor dem Wind mit 7 kn nach Osten ab. Die Besatzung sitzt auf dem Cockpitboden möglichst weit entfernt von der Verstagung und den Masten, da in Sichtweite Blitze ins Wasser einschlagen. Wir bleiben glücklicherweise verschont. Nach ca. 20 Minuten Blitz, Hagel, Regen und Sturm ist alles schlagartig vorbei. Die Mannschaft war trotz verständlicher Angst ruhig und hat gut funktioniert.

Nach dem Gewitter kommt der Wind wieder aus SE. Uns fehlen noch ca. 1,5 sm bis Lohme. Da sich schon das nächste Gewitter entwickelt, laufen wir mit Motor nach Lohme und machen dort um 18:00 fest. Im Hafen lenzen wir die Bilge und legen unsere Vorräte trocken. Geschlossene Nudelpackungen sind offenbar nicht wasserdicht!

16.7.: Um 9:20 mit Motor abgelegt und gegen Wind und Welle aus dem Hafen gefahren. Ein Ankermanöver scheint wegen der Welle nicht möglich. Deshalb vor der Fock treibend den Motor abgebaut und auf Segel umgerüstet. Dann vor dem Wind Richtung Ost der Küste gefolgt. Am Königsstuhl lassen die Wellen wegen der Abdeckung nach, um wegen der größeren freien Seestrecke im Prorer Wiek wieder zuzunehmen. Unser Ziel ist Peenemünde, wo wir um 14:30 im Sportboothafen festmachen.

Am 17.7. legen wir einen Hafentag ein, wir bekommen Besuch von Frau bzw. Freundin und den jüngeren Geschwistern.

Am 18.7. legen wir um 14:10 ab und folgen dem Peenestrom unter Segeln bis Wolgast, um 15:45 in der Bootswerft Horn festgemacht. Weil Joscha für drei Tage nach Berlin musste, ist Melanie mitgesegelt.

19.7.: Um 7:30 abgelegt und 10 min später durch die Wolgaster Brücke gefahren. Wegen der Windstille fahren wir mit Motor weiter und erreichen pünktlich zur Öffnungszeit die Zecheriner Brücke. Um 11:45 machen wir in Karnin bei „Vadder Gentz“ fest. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, der angekündigte Starkwind und das Gewitter kommen erst, als wir schon sicher im Hafen liegen.

20.7.: Heute wird wegen des geplanten, teilweisen Mannschaftswechsels ein weiterer Hafentag eingelegt. Jochen, Lucia und Melanie gehen von Bord. Dafür kommt Joscha zurück und bringt Karoline und Elias mit. Joscha übernimmt von Jochen die Schiffsführung.

21.7.: Weil wegen der nicht einheitlichen Aussagen von Hafenhandbuch und Karte nicht sicher ist, ob die Wassertiefe für einen Besuch in Usedom ausreicht, verzichten wir darauf und fahren wegen des strömenden Regens unter Motor weiter nach Mönkebude. Weil wir mit Motor fahren, können wir die Plane teilweise auf dem Boot lassen. In der Nacht zwingt uns ein starkes Gewitter wach zu bleiben um eindringendes Wasser zu beseitigen.

22.7. Wir beschließen nicht weiter nach Osten zu segeln, um nicht die ganze Strecke im strömenden Regen zurückkreuzen zu müssen. Also fahren wir nach Lassan. Dort können wir als Jugendgruppe kostenlos liegen, auch so etwas gibt es noch.

Am 23.7. legen wir um 13:15 ab und segeln nach Zinnowitz. Dort verleben wir am 24.7. einen Hafentag in der Hoffnung, Kleidung und Schuhe trocknen zu können. Um 17:00 verschwinden die Wolken vollständig, die Stimmung steigt. In der Nacht zwingt uns zunehmender und drehender Wind das Beiboot umzulegen und einen kleinen Baum wegzubinden, da das Quietschen am Mast die Nachtruhe stört.

25.7. Als der Wind in der Nacht weiter zunimmt und das Beiboot trotz Fender gegen die Peter Robert schlägt, legen wir um 5:20 ab und suchen einen Ankerplatz. Am Nachmittag segeln wir nach Krummin und machen dort um 17:15 fest.

26.7. Um 12:40 geht es weiter, wir segeln Richtung Wolgast, unser Krantermin rückt näher. Um 14:20 lässt das Fahrwasser ein Kreuzen nicht mehr zu und wir rüsten auf Motor um. Um 17:00 machen wir in Wolgast fest.

Am 27.7. bereiten wir die Heimfahrt vor, wir packen und putzen. Am nächsten Morgen kommen Jochen und Peer mit zwei Autos und dem Trailer. Die Peter Robert wird gekrant, das Gepäck verstaut und es geht nach Hause.

Fazit:
Obwohl uns in der letzten Woche das Wetter etwas im Stich gelassen hat, war es eine schöne Reise. Wir haben über 197 sm zurückgelegt (direkte Strecke ohne Kreuz). Wegen der schmalen Fahrwasser in den Bodden mussten wir davon leider 67 sm unter Motor zurücklegen. Weil auf der Peter Robert während des Segelns nicht geschlafen werden kann, mussten die Etappen so bemessen sein, dass abends immer ein Hafen erreicht werden konnte.

Insgesamt waren 10 Jugendliche und ein Betreuer in wechselnder Zusammensetzung an Bord (jeweils acht Jugendliche gleichzeitig). In der letzten Woche waren die Jugendlichen eigenverantwortlich unterwegs. Weitere Fotos der Fahrt können auf der Jugendseite des SCF-H betrachtet werden.

Jochen Haefke
jugendwart@scf-h.de